Drushkie, mein Äffchen, verlässt mich, das Schwein

Mittwoch, 17.08.2011

Gemütlich ausschlafen und dann den Rest zusammen packen. Gemeinsam Frühstück essen. Geradewegs zum Tottenham Stadion, das nur ein paar Bushaltestellen von mir entfernt ist. Mehr als uns das Stadion angucken, hätten wir an den Tag wohl nicht geschafft, da Drushkies Bus um 15 Uhr an der Liverpool Street zum Flughafen startet. Leider kamen wir nicht ins Stadion rein, was wir uns schon denken konnten. An einer Stelle waren Arbeiter, da haben wir kurz reingelunzt, aber nur ein Stück Tribüne gesehen. Als einer der Männer was an uns vorbei transportiert hat, habe ich gefragt, ob wir kurz mal einen Blick erhaschen können. Das waren vielleicht 30 m bis zur Ecke, von wo aus wir den Rasen hätten sehen können. Natürlich durften wir nicht. Der war echt unfreundlich. Naja, kann ja nicht jeder freundlich sein! Nach der „Stadiontour“ sind wir zurück, um Mittag zu essen. Auf dem Weg zum Haus haben wir mal wieder ein Kamerateam gesehen, aber irgendwie sahen die Typen vor der Kamera ziemlich schnieke aus. Als wir dran vorbei sind, weil wir da lang mussten, hab ich den Bürgermeister von London erkannt! Er hat mir sogar ein Lächeln geschenkt. Aber er muss ja schließlich immer lächeln. Trotzdem lustig, da er in Islington wohnt, wo ich arbeite, und nun kommt er zu mir ins Viertel, wo ich wohne, um zu arbeiten! Übrigens mein erster Promi. Außer der auf dem Old Spitalfield Market war wirklich der Typ von den Black Eyed Peas. Aber das glaube ich nicht und daher hab ichs im Blog gar nicht erwähnt gehabt. Nach dem Mittag hieß es schon fast sich fertig zu machen, um zur Liverpool Street Station zu fahren. Auf dem Weg dorthin kam eine Polizeieskorte an unserem Bus vorbei gerollt mit noblen Autos. Im TV hatten wir zuvor gehört, dass Prinz Charles und seine Camilla in Tottenham waren, wegen den Unruhen natürlich. Sonst würden die sich dort nicht blicken lassen. Als wir das gehört hatten, haben wir uns auch nicht gewundert, warum den ganzen Tag lang schon wieder die Helikopter über Tottenham kreisen. Jedenfalls saßen in dem wichtigsten Auto zwei Personen (wir konnten nur die Beine sehen, da wir im Doppeldecker oben saßen. So ein Mist aber auch, immer oben sitzen zu wollen). Der Mann saß mit konkret-krass-kefalteten Händen auf der Rückbank. Die Frau konnte ich nicht richtig sehen. Aber welcher reicher, wichtiger Schnösel sitzt so verkrampft im Auto? Das kann ja wohl nur Prinz Charles gewesen sein. Oder nicht!? Ich sag einfach mal, ich hab sie also vielleicht gesehen. Man weiß es aber nicht. An der Liverpool Street angekommen, war der Bus auch schon am Start, wobei die ganzen Leute noch aus- und einsteigen mussten. Viel Zeit, um sich zu verabschieden blieb also nicht. Ist kurz und schmerzlos wirklich besser? Nur weil es kurz ist, muss es nicht schmerzlos sein! Mein Drushkie ist dann in diesen blöden Bus eingestiegen und hat mich da ganz allein stehen lassen … und dann saß er noch 5 min im stehenden Bus direkt vor mir. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie doof das war. Ich, die alleine zurück bleiben muss. Da konnt ich mir Pipi in den Augen nicht verkneifen oder unterdrücken. Ich war erleichtert als der Bus endlich losgefahren ist, damit ich mich beruhigen konnte. Ich bin sogleich in die Massen getaucht, um etwas unterzugehen. Zum Glück wusste ich, was ich jetzt, wo Teas zum Flughafen fährt, machen wollte. Ich hatte ein Ziel als Ablenkung. Ich wollte noch ein paar Graffiti in der Umgebung ablaufen und fotografieren. Danach hatte ich keine konkreten Pläne. Ohnehin bin ich nach einer Stunde, oder so, nach Hause gefahren. Ich hab nicht auf die Uhr geschaut. Mich überkam eine große Müdigkeit und später fing es zu regnen an. Ihr wisst ja, wenn Engel reisen, weint der Himmel. Zu Hause lag ich faul im Bett rum, hab bisschen gebloggt und TV geglotzt. Genau solch einen Abend habe ich nach dem Aufwiedersehen gebraucht.

Beim Frühstück - dem letzten gemeinsamen.

Haustür und Flur

Treppe und Flur

Wohnzimmer

Esszimmer

Küche mit freiwilligem Putzmann

Bad (er putzt wirklich freiwillig!)

Flur oben

Mein Reich (im Packfieber)

Mein Zimmer (mit Packfieber)

Stadion von Tottenham

Wie er strahlt! Männer kann man so leicht glücklich machen, oder etwa nicht?

Hoher Besuch: Boris Johnson in Tottenham

Stunde des Abschieds *heul*

Streetart als Ablenkung

Ablenkung durch Streetartsuche

Weit bin ich nicht gekommen und viele Motive hab ich auch nicht gefunden, bevor ich mich in den Bus nach Hause gesetzt habe und ins Bett gekullert bin ...