Auf Erkundungstour in Marylebone.

Freitag, 16.09.2011

Carpe diem, auch wenn ich seit Mittag Kopfschmerzen habe. Die Zeit verfliegt schneller als im Traum und ich will mir hinterher keine Vorwürfe machen müssen, ich hätte die Zeit nicht genutzt. Nach der Arbeit bin ich direkt zur nächsten Post, die in einiger Entfernung liegt, gelaufen. Ich hätte auch den Bus nehmen können, doch dann hätte ich den Fahrplan lesen müssen, um zu schauen, welche Linie/Linien mich zum Ziel bringen. So habe ich die Gegend in Ruhe erkundet. Nach dem Postamt bin ich zur nächsten Haltestelle, wo ich eine gefühlte Ewigkeit auf die 63 gewartet habe, dabei will ich doch nur zügig nach Marylebone. In King´s Cross muss ich eine neue Route suchen, um ans Endziel zu gelangen. Endlich im Bus, ich setzte mich gerade auf einen freien Platz, sehe ich draußen auf der Mauer keine kleine Wanze, sondern eine Ratte, Gattung Banksy. Nee! Da stehe ich ewig an der Bushalte rum und entdecke das Graffito nicht. So doof, das gibts doch nicht. Leider kein Schnappschuss!

Madame Tussauds

Bakerstreet Station als Ausgangspunkt der Erkundungstour

In Marylebone steige ich in der Nähe Baker Street Station und Madame Tussauds aus. Da ich keinen Plan für meine Erkundungstour habe, laufe ich einfach drauflos, in Richtung weg-von-den-Tourismuspfaden. Meine Tour: Von der Marylebone Road biege ich sogleich in die Chiltern Street, weiter ums Eck in die Paddington Street bis zur Crawford Street. Da ich wie gesagt, kein spezielles Ziel verfolge, verbleibe ich auf der Paddington St und siehe da, stehe ich plötzlich vor einem Laden, der "Totally Swedish" heißt. Weil ich neugierig und erstaunt über einen Schwedenladen in London bin, lasse ich es mir nicht nehmen und betrete ihn. Und tatsächlich fühlt es sich etwa so an, als sei ich in der Lebensmittelabteilung von IKEA gelandet. Nur, dass der Laden mit viel mehr Liebe und Sorgfalt eingerichtet und gestaltet ist. Da werde ich Katta heute abend was zu erzählen haben ... Ich sehe Wasa, Marmelade, Wein, Kochbücher, selbst die typischen schwedischen Holzpferde, Süßigkeiten und vieles mehr und ich sehe Äpplemos, das wie unser Apfelmus zu Hause = Jena aussieht. Sofort denke ich an die leckeren Eierkuchen zu Hause = London. Natürlich schnappe ich mir ein Glas, denn Eierkuchen schmecken eben nur mit Apfelmus und Zimt&Zucker. Etwas müde vom Tag und geplagt vom Kopfweh bahne ich mir den Weg zu irgendeiner Hauptstraße, wo wieder viele Busse fahren, dabei biege ich in die Homer Row und gelange auf die Old Marylebone Road. Ich mache noch einen Abstecher in die Homer Street, die irgendwie einladend wirkt. Mitten in den Wohnhäusern ein Pub, wo gesellig Bier geschlürft wird. Ich empfinde mich selbst als ein Eindringling in dieser ruhigen Gegend mit seelenruhiger lauschiger Atmosphäre und werde das Gefühl nicht los als Fremde sofort und von jeden hier enttarnt zu werden. Deshalb, und weil die Straße wieder weg vom Verkehrsgetümmel führt, kehre ich um zur Chapel Street, wo ich die 205 nehmen kann. Es ist eine sehr schöne Busfahrt, da ich durch die so typische Wohngegend geschippert werde, eine gute Aussicht habe und die Sonne ihr übriges tut. Heute habe ich das Gefühl ewig Busfahren zu können (Kennt ihr das Gefühl nicht aussteigen zu wollen?) und bin dankbar über den Londoner Nachmittagsverkehr, auch wenn das Abendbrot somit auf sich warten lässt. Schade ist nur, dass die 205 mich nicht bis ganz nach Hause fährt, sondern ich nochmal umsteigen muss, um dahin zu gelangen.

Totally Swedish Laden

Im Schwedenladen.

Wasa und noch mehr Leckerein und schwedische Artikel.

Crawford Street an der Kreuzung zu Homer Row

Homer Street

Homer Street mit den typischen englischen Essen

Homer Street mit Pub

rote Häuserfront in Marylebone

Straße in Marylebone

Froh darüber doch endlich zu Hause angekommen zu sein, stelle ich fest, dass nur noch ein Eierkuchen übrig ist. Umso mehr Äppelmos landet auf diesen und in meinem Magen. Bon Appétit!   

Kiezematzen in the Hood.

Bon Appétit und danke Schweden!