Pole, Pole!

Samstag, 06.08.2011

Erst mal ein wenig ausschlafen, aber nur ein wenig, um nicht den Tag zu verschlafen und dann gemütlich Frühstück fassen. Zu zweit ist das eindeutig schöner.

Wir haben dann die 149 genommen zur London Bridge Station. Von da aus wollten wir unsere Tagestour starten und sind zufällig auf dem Borough Market gelandet. Hier gibt es sämtliches Essen und Delikatessen aus der ganzen Welt. Es ist einer der größten Märkte in London, wo man frisches Food bekommt. Sogar Thüringer Bratwürste können hier vernascht werden. Und Brotsorten über Brotsorten, unglaublich. Nebenan befand sich gleich der Jubilee Market. Mehr oder weniger sind die beiden Märkte nur durch einen Durchgang getrennt. Um unseren Weg fortzusetzten sind wir Richtung Westen entlang des südlichen Themseufers. Dabei sind wir am Gefängnis vorbeigekommen, The Clink Prison. Ich weiß nicht, ob es früher ein Knast war, heute ist es jedenfalls ein Museum, wo zum Beispiel Foltermethoden gezeigt werden. Ich müsste es selbst nachlesen.

Willkommen auf dem Borough Market

Und plötzlich waren wir unverhofft (kommt ja oft) auf dem berühmtberüchtigten Markt. Wir hatten keine Ahnung, dass der sich hier versteckt, da wir überhaupt noch nicht geguckt haben, wo der sein soll.

Just Impressions:

Brot - Richtiges Brot!

Eggs

unglaublich, aber wahr

Naja, neben den Weißwürsten liegts sich´s unbequem, sagt die Bratwurst. Dahoam is eben doch dahoam. Wir hogga aber aufm Duit, sagt die Waiswuàschd.

Kannste spaten die Tomaten!

Schau das junge Gemüse, Teas!

Borough Market unterm Regendach.

Jubilee Market gleich mit dran.

Treas hat nen Plan. Ob er auch den Durchblick hat?

The Clink Prison von außen.

Wer nicht spurt, kommt in die Folteranlage oberhalb der Touristen!!!

Da gerade Ebbe war, sind wir auf Höhe des Globe Theatre an den „Strand“ und haben ein bisschen Meerfeeling genossen. Natürlich haben wir das Globe, welches ein Nachbau ist, genauer unter die Lupe genommen. Wir waren aber selbst nicht drinnen, da eine Führung viel zu teuer ist und wenn schon, will man doch eine Aufführung sehen. Also vielleicht schauen wir uns ein Theaterstück an … Wir müssen mal das Programm studieren und die Preise checken.

Laterne an der Themse.

Meerfeeling zwecks Wellengang!

The Globe - ein Nachbau von Shakespeare´s weltberühmten Theater

Just you and me.

Die Kuppel von St Paul´s

Das wahre Gesicht der Ebbe an der Themse.

Themsestrand mit Tate Modern

Normalerweise sieht man diesen Schriftzug nicht, da das H2O so hoch steht. Krass wie deutlich die Gezeiten zu sehen sind. Wobei es auch mit dieser riesen Themseanlage zu tun haben könnte!? Weiß jemand, ob es wirklich Ebbe und Flut an der Themse gibt?

Ok, habs grad gegoogelt: Es gibt tatsächlich Ebbe&Flut. Wie ich vermutet habe, liegt es daran, dass die Themse mit der Nordsee verbunden ist. Es ist trotzdem erstaunlich, da London doch relativ weit im "Innland" liegt. Liegt wiederum vielleicht daran, dass wir auf einer Insel sind ... Ich habe auf der Seite gelesen, dass der Unterschied bis zu 6m beträgt. Und dass das Sperrwerk tatsächlich die E&F regelt, um Überschwemmungen zu verhindern. Stellt euch vor: Land unter in der Weltmetropole London ... Zudem sind leichte Salzanteile in der Themse. 

Auf der Seite steht auch ein Aberglaube über die Themse: Wer in die Themse spuckt, dem widerfährt Glück. Ich werde demnächst mal auf Nummer sicher gehen! 😀

Teas

Juli

Neben dem Globe befindet sich die Tate Modern. Da Ausstellungen dieser Art anstrengend sein können, haben wir nur eine Etage geschafft. Den Rest holen wir an einem anderen Tag nach oder auch nicht. Jedenfalls sind die Werke wirklich toll und von berühmten Künstlern, wie: Picasso, Monet, van Gogh, u.v.w. Wer sich also für die moderne Kunst interessiert, sollte die Tate nicht verpassen. Zumal der Eintritt kostenlos ist (außer Extraausstellungen, zur Zeit von Miró). Aber auch so kann sich der Besuch lohnen. Leider waren wir sehr von den Massen genervt, da es einfach keinen Spaß macht, ständig gedrängt zu werden oder sich den Hals zu verrenken.

Was ich aus der Tate Modern mitnehme? Eine neue Liebe. Die Lilien von Monet haben´s mir angetan. Ich bin in den Raum hinein, habe es entdeckt, bestaunt und mich verliebt. Am liebsten wäre ich den restlichen Tag dort geblieben und hätte mir dieses Meisterwerk angeschaut. Ohne Mist, ich habe darüber nachgedacht einfach dort zu bleiben und zu verweilen. Aber Drushkie hat gesagt, ich sei völlig verrückt. Ist das neu für dich? Naja, ich kann ja wiederkommen und das werde ich auch! Und wer noch keine Idee für mein Weihnachtsgeschenk hat, weiß ja nun, über was ich mich wirklich freuen würde!

Meine neue Liebe

Na, wer malt so klein und fein, dass kann ja nur der ... sein!?

Großartige Bilder, die leider auf dem Foto ihre Wirkung etwas verlieren. Naja, etwas sehr ...

Ausstellungsraum

Projekt: Bohnenhaufen

Weiß nicht genau, was es damit auf sich hat.

Drushkie in der Tate Modern.

Unsere Mittagspause

Werfthalle, mit unsagbarer Größe.

Wir haben nach einer langen Verschnaufpause die Millennium Bridge überquert und sind zur St Paul´s Cathedral. Als wir reingegangen sind, mussten wir nichts zahlen, da grad Gottesdienst war. Dadurch konnte man aber auch nur in den Eingangsbereich rein. Das hieß für uns, dass wir ein anderes Mal hoch auf die Kuppel müssen. Auf der anderen Seite sind wir so in den Genuss des Chorgesanges gekommen. Es klang wirklich schön. Raus aus St Paul´s zum Paternoster Square, sind wir mit dem Bus zum Oxford Circus und dann gleich weiter zum Regent´s Park, mit dem Ziel unser Schimmelbrot an die Enten zu verfüttern. Auf dem Fußweg zum Park haben wir etwas die Orientierung verloren, da wir irgendwo ausgestiegen waren und wahllos in eine Richtung gegangen sind, wir haben das Ziel dennoch erreicht und die Enten waren uns dankbar dafür. Nachdem wir im Park am Boating Lake unser Brot verfüttert hatten, sind wir noch eine Runde in die Queen Mary´s Gardens. Ein Park im Park sozusagen, der sehr schön angelegt ist. Wie der Name vermuten lässt für die Königin Mary. Als die Dämmerung einsetze und wir langsam großen Hunger bekamen, setze der Regen ein. Kurzer Hand ein Baum gefunden und drunter gestellt, wurde es nach 5 min etwas weniger Regen und wir wollten den Sprung zur U-Bahn wagen. Als Dankeschön kam die Sonne zum Vorschein und ein wunderschöner kräftiger Regenbogen erstreckte sich am Horizont. Lustig ist das, wenn man bedenkt, dass ich in der Gruppe Rainbow“ bin.

Auf der Millennium Bridge.

Was ich nicht alles unter einer Sitzbank finde ...

Schimmelbrotfütterung im Regent´s Park

Können Enten vom Schimmelbrot sterben?

Keckes Eichhörnchen.

In den Queen Mary´s Gardens im Regent´s Park

ebenda

Blick auf den Tower vom Park.

Roses

Leider etwas über ihrer Blütezeit. Schade.

diese Fraben ...

Please, Smile!

Oh, Glitzer auf dem Boden. Muss wohl jemand verloren haben!

Es sind viele kleine Herzen.

Brunnen im Park zur Dämmerungszeit.

Moschee im Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang

Rainbow

Erinnert mich gleich an die Nursery School.

Für das Kind. Liverpool Street Station.

Wir haben die Tube bis zur Liverpool Street genommen und sind dann weiter mit dem Bus 149 nach Tottenham. 2 Stationen bevor wir aussteigen wollten, hieß es im Bus er fährt ab hier eine Umleitung. Also sind wir schnell ausgestiegen. Direkt dahinter kam ein anderer Bus und ich meinte zu Teas, dass wir dann eben den nehmen für die 2 Stationen. Im Bus drinnen, fährt der, statt geradeaus, rechts rum. Ok, dieser Bus nimmt auch eine Umleitung … bis wir gesehen haben warum! Die komplette Straße zur Bruce Grove Station war mit Polizei abgesperrt und es war nur Blaulicht zu sehen. Als wir rechts abgebogen waren, meinte Andreas, er hätte Feuer gesehen. Was? Wir haben gedacht, da ja Fußball war, ist vielleicht ein bisschen viel Bier geflossen … aber bei einem Freundschaftsspiel? Wir hatten keine Ahnung, wie all die anderen Leute im Bus. Nachdem der Bus eine halbe Ewigkeit nicht angehalten hatte, da er eine Art Stadtautobahn langgeheizt war, sind wir irgendwo im Nirgendwo ausgestiegen. Dank Teas hatten wir den „A-Z“ dabei und konnten auf der Karte schauen, wo wir eigentlich waren … Alles halb so schlimm, nach 10 min Fußmarsch hatten wir unser Haus erreicht. Schnell die Sachen abgeladen und die Kameras geschnappt: in Tottenham geht was, wir wollen Beweisfotos! Richtung High Road konnte man immer mehr Rauch riechen. Die Leute wussten nicht so recht was vor sich ging. Von überall kam Polizei und Blaulicht. Was war hier eigentlich los?  Wir glaubten nicht so recht, dass das wirklich mit den Fußballfans zu tun hatte, wie zuerst gedacht. Die Kameras hatten wir zur Sicherheit noch nicht gezückt. Das war auch gut so. Alle sahen ziemlich angespannt aus und ängstlich. Uns kamen überall maskierte Leute entgegen. Nicht ohne Grund verstecken die sich unter Kapuzen, Schals und Mützen. Als dann 2 Sixpacks an uns vorbei gerauscht kamen und ein Jugendlicher Bierflaschen auf die Polizei gezimmert hat, war es uns zu viel und wir sind zurück zum Haus. DAS WAR AUCH GUT SO. Auf BBC haben wir dann alles mitverfolgt und waren froh uns von den Unruhen ferngehalten zu haben. Wir haben das Feuer live auf BBC gesehen und im Zimmer live riechen können. Das alles war ziemlich abgefahren und ist „schwer zu beschreiben in einem Text“.

Die Nacht haben wir eher wenig geschlafen, da es gestunken hat und wir besorgt waren, dass sich die Unruhen in Tottenham ausbreiten und weil nur Sirenen und die Helikopter zu hören waren. Pole, pole, Tottenham. Was ist nur los mit euch da draußen?